Die Meister verlassen sich auf das, was man nicht kann. In dem Augenblick, [in dem] ein Schüler von Heidegger oder Nietzsche vergisst, dass es hier um Themen geht, die man nicht beherrscht, die man gerade nicht durch Logik in die Tasche und in die „Erledigt“[-Schublade] abschieben kann und die eben die Tendenz haben zu zeigen, [dass] das was hier verhandelt wird, […] ohne jede Aussicht auf Lösbarkeit des Problems [ist], weil die Methode selber – Problematisierung – dazu führt, dass jeder Einstieg in ein Problem nur noch zu seiner Vertiefung führt. Das heißt, je mehr jemand als Wissenschaftler oder Künstler an ein Problem Arbeit wendet, umso unlösbarer, größer, interessanter, folgenreicher im Sinne der Unlösbarkeit wird es. Es ist ja nur eine Art von Verkürzung des Verfahrens – oder man kann auch sagen, der Stupidität, der Dummheit zu glauben, dass man durch Denken zu irgendeinem Resultat käme. Oder durch Systematik zu irgendeinem verbindlichen, definitiv akzeptablen Schluss.
Gefährliche Unterscheidung zwischen theoretisch und praktisch: – Abschnitt in:
Tagung „Moderne und Historizität“
Vortrag / Rede · Termin: 11.02.2009, 20:00 Uhr · Veranstaltungsort: Weimar, Deutschland · Veranstalter: Klassik Stiftung Weimar
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Mathias Bergmann
12.06.2019
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