Der kreative Akt von Künstler und Publikum basiert auf der Indifferenz gegenüber Akzeptanz und Ablehnung, weil derartige Urteile verhindern, daß der Umgang mit Unbestimmtheit produktiv werden kann. Nach Duchamp nannte man solche Unbestimmtheit "semantische Leere" oder "Referenzlosigkeit der Zeichen gegenüber definierten Bedeutungen", "Dekontextuierung" oder "Abkoppelung als Desensibilisierung" (wie in der Verhaltens-Therapie für Phobiker oder im "surrealistischen Akt", der analog zum Traumgeschehen die eingeschliffenen Verknüpfungen von Zeichen und Bedeutungen zu lösen beabsichtigt, um neue Verknüpfungen zu ermöglichen).
Quelle
Die Forderung nach Schönheit ist revolutionär, weil sie das Häßliche gleichermaßen zu würdigen zwingt. – Abschnitt in:
Was aber ist das Schöne?
Buch · Erschienen: 2000 · Herausgeber: Bohunovsky-Bärnthaler, Irmgard
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Mathias Bergmann
29.06.2019
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