Eine Essenz

Verherrlichung von Gewalt gehört heute zur ästhetischen Praxis. Welche Lehren können wir für die politische Praxis ziehen? Die Aufklärung der Künstler über sich selbst. Die Künstler müßten für eine lange Zeit absehen wollen von der Penetrierung des Marktes als Publizitätsstars. Dann wären sie glaubhaft, wenn sie deklarierten: "Kommen Sie zu uns! Bei uns passiert absolut nichts. Sie werden völlig ungestört in einem Warteraum sitzengelassen. Ab und zu rufen wir Ihnen eine Metapher zu. Wir geben Ihnen noch einen tiefsinnigen Spruch, mit dem Sie bis an Ihr Lebensende denken können ..." So hätten die Künstler eine Chance, sich sowohl aufklärerisch als auch in der Wahrnehmbarkeit vom Markt zu unterscheiden. Solange sie aber herumhecheln, um in die Programme zu kommen, ist mit der Kunst keine Aufklärung über Verherrlichung von Gewalt zu betreiben.
Quelle

Humanistischer Schadenzauber. – Abschnitt in:

Artis, Zeitschrift für neue Kunst.

Magazin · Erschienen: 1992

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