Ich will nicht akzeptieren, wie der Anspruch darauf, gewürdigt zu werden, ernährt zu werden, geheilt zu werden, Leidensminderung zu erfahren, gering gemacht oder ganz aufgegeben wird. Der Mensch muss ein natürliches Interesse daran haben, dass es gerecht zugeht, dass jedem gewährt wird, was ihm zusteht. Die Hinwendung zur Gerechtigkeit, das ist das Grundschema des Zusammenlebens auf allen gesellschaftlichen Ebenen und vor allem auf derjenigen des Expliziten. Jede Philosophie geht vom Begriff der Gerechtigkeit aus. Ein anderer Ansatz existiert nicht. Wahrheit ist völlig unerheblich. Gerechtigkeit ist das Entscheidende, das was richtig gemacht wird und was gerechtfertigt ist – das ist der Antrieb. Dazu passt Nietzsches Ausspruch „meine Gerechtigkeit ist Liebe mit sehenden Augen“.
Quelle
„Glauben ist Wissen und Wissen ist Glauben“ – Abschnitt in:
Kunstforum International
Magazin · Erschienen: 06.04.2018
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Mathias Bergmann
08.06.2019
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