Wenn unsere Gleichheit daraus resultiert, daß wir alle gleichermaßen in den überwältigenden Fällen der Alltagsanforderungen Dilettanten sind, Nichtwisser, Nichtkönner, Nichthaber, dann ist für die demokratische Verwaltung unseres Sozialwesens und unseres Weltverständnisses die gleichermaßen gegebene Orientierung auf Nichtkönnen, Nichtwissen und Nichthaben grundlegend. Und wenn Sie das verstanden haben, dann haben Sie tatsächlich die Wahrheit so weit erfaßt, daß Sie mit ihr operieren können, denn Sie fragen sich natürlich sofort: Wie kann man denn aus dem Nichtwissen ein Wissen machen? Ganz einfach. Sokrates hat es vorgemacht. Er hat zwischen Platon und den Sophisten vermittelt, indem er sagt: Ich weiß, daß ich nichts weiß. So war das Wissen über Ideale im absoluten Sinne von Platon gewahrt und die sophistische Einsicht, daß die Wahrheit nur aus der Vielfalt der doxa, also der Meinungen entsteht, ebenfalls.
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