Action Teaching Kunst, Kultur und Krieg

Künstlerische Interventionen von Rubens bis Joseph Beuys. Blutstrom Ornament und Aufstehen aus Ruinen. Das Paradox der Entfremdung durch kulturelle Nähe.

Termin
01.03.2025, 18:00 Uhr

Veranstaltungsort
Wiener Aktionismus Museum, Weihburggasse 26, 1010 Wien, Österreich

WAM-Programm

An sieben Abenden wird Bazon Brock mit Partnern und Partnerinnen im Wiener Aktionismusmuseum die Geschichte des aktionistischen Pathos seit dem 7. Jahrhundert in Erinnerung rufen (siehe Webseite WAM).

Wir haben uns angewöhnt, die Sphäre der Künste als friedfertige Gegenkraft zu stillen Kulturkämpfen und blutigen Unterwerfungs- ja, Auslöschungskriegen zu deklarieren. Aber seit der geniale Richard Wagner sich ostentativ als Propagandist des Auslöschungsantisemitismus ausdrücklich und in zahlreichen seiner Feiergemeinschaften positionierte, ist es mit der Unschuld und dem Glauben an die friedfertige Schöpferkraft der Kreativen und Künstler vorbei. Geltungssucht und immer wieder als erfolgreich erwiesener Opportunismus lassen mehr und mehr Künstler zu Kulturkämpfern werden. Also gilt es die innere Logik der Kulturkämpfe möglichst sinnfällig darzustellen und dann den Künstlern, Philosophen und intellektuellen Wissenschaftlern abzuverlangen, dass sie den Zeitgenossen den Weg aus der Kulturkrampferei eröffnen: Kulturelle Identität zu behaupten ist nur möglich, wenn man weiß, wovon man sich unterscheiden will. Natürlich will man sich nicht von unerheblichen oder von minder Bedeutendem unterscheiden, und hat so das natürliche Bedürfnis, die Träger anderer Identitäten möglichst als hochrangig anzuerkennen. Wahre kulturelle Identität entsteht also gerade durch die Wertschätzung differenter Ansprüche auf Ausdruck kultureller Identität. Das verlangt die Fähigkeit zur Selbstdistanzierung, also von Überlegenheitsphantasien gar von Allmachtswahn.

zentrale Akteure: Ulrich Heinen, Rainer Gabriel, Norman Junge, Bazon Brock