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Aktion Feier des Atatürk-Tages / Tag der Weltzivilisierung

Musealisierung als Strategie der Zivilisierung von Kulturen

Am 24.11.1934 hat Staatspräsident Atatürk mit einem genialen Dekret bestimmt, dass die Große Moschee von Istanbul, die ehemalige Hagia Sophia der oströmischen Hauptstadt, weder den Christen als Kultbau zurückgegeben werden solle noch den Moslems als Kultstätte überlassen bleiben dürfe; denn seit 1453 hatten die Moslems nach der Eroberung Konstantinopels die Hagia Sophia für ihren Kult vereinnahmt. Atatürk zufolge sollte dieser Bau als bewunderungswürdiges Zeugnis der menschlichen Schöpferkraft in ein Museum umgewandelt werden, in welchem alle Parteien lernen könnten wertzuschätzen, was die jeweils anderen Kulturen hervorgebracht haben. Denn die Museologie hat durch die Erkenntnisse und Erfahrungen der Archäologen und Kulturwissenschaftler Wege bereitet, gerade im Museum besser als in jedem anderen Kontext die Errungenschaften aller Kulturen und Religionen, aller Wissenschaften und Künste kennen und lieben zu lernen. Die Museen sind wie die Universitäten, Archive und die internationalen Organisationen Schulen der Zivilisierung. Sie vertreten universelle, die ganze Menschheit betreffende Gesichtspunkte gegenüber den regionalen Kulturen und Religionen, die, wie Umma und Katholikos, nur die Einheit der Gläubigen meinen, nicht aber die Einheit der Menschheit repräsentieren.

Links zu vergangenen Veranstaltungen zum "Tag der Weltzivilisierung":

Termin
24.11.2014, 18:30 Uhr

Veranstaltungsort
Berlin, Deutschland

Adresse
Denkerei, Oranienplatz 2, 10999 Berlin

Veranstalter
Denkerei