Statt das Neue aus Angst vor dem Unbekannten zu zerstören oder stigmatisierend auszublenden respektive durch Konventionalisierung zu domestizieren, favorisiert der Präsentist die immer schon naheliegende Möglichkeit, sich auf das Neue mit Bezug auf das Alte, auf das Unbekannte mit Bezug auf das Bekannte und auf die Avantgarde mit Bezug auf die Tradition einzulassen.
Die Krise der Kunstkritik und Kunstwissenschaften der Moderne dürfte sich abschwächen, sobald man versteht, dass sich auch die Beschäftigung mit der alten Kunst von Generation zu Generation unter dem Einfluss von zeitgenössischem Wahrnehmungswandel verändert. Die Behauptung eines unüberbrückbaren Gegensatzes von traditionell und modern wird aufgegeben werden, sobald man der Tatsache Rechnung trägt, dass Traditionen nicht konstant gehalten werden, sondern in jeder Generation eigenständig angeeignet werden müssen.
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