was wäre, wenn auch nur weitere zehn Prozent der Bevölkerung schreibend, malend, komponierend oder als Politiker, Wissenschaftler und Militärs überleben wollten? Wer sollte diese Werke memorieren und die Toten vergegenwärtigen? Vielleicht die Bewohner der Canettistraße, der Reaganallee, des Tellerwegs oder der Neckermanngasse, die eine semantische Polizei in monatlichen Besuchen abfragte, ob sie ihrer kulturellen Pflicht zur Vergegenwärtigung der toten Größen nachgekommen seien?
Quelle
Kultur als erzwungene Dauer – Dauer des Wartens / Zur Ohnmacht der Macht – Abschnitt in:
Die Re-Dekade
Buch · Erschienen: 1989 · Autor: Brock, Bazon
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Manuel Gogos
07.06.2011
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