Schönste Sätze über Bazon Brock

„Professor Bazon Brock. Ein Name wie ein juwelenbesetzter Betonbrocken.“

– Max Goldt, Okay Mutter, ich nehme die Mittagsmaschine. Beste Kolumnen, Zürich, 1999, S. 448 

„Ich verehre Bazon Brock über alles. Er hat auch seine Tücken, aber wer nicht? Ich kann Ihnen sehr empfehlen, in der deutschen Kultursphäre sich mehr um Bazon Brock zu kümmern, weil das ein ganz hervorragender Geist ist.“ 

– Carl Laszló im Gespräch mit Hans Ulrich Obrist, Fondation Beyeler, 7.05.2012

„Lieber Bazon,

Du weißt offenbar ganz genau, was die, denen Du schreibst, nicht wissen und deshalb dankbar sind für alles, was Du ihnen schreibst. Ich danke Dir also dafür, dass Du mir überhaupt schreibst und für das, was Du mir schreibst.
In irgendeinem Siena-Jahrhundert wärst Du ein Engelmodell gewesen!
Dass Dir etwas gefällt, was ich gemacht habe, freut mich, obwohl ich weiß, dass es Deine helle Lebendigkeit ist, die Dir etwas schön erscheinen lässt. Du schaust es an, und schon ist es schön!“

- Martin Walser, Brief vom 30.05.2010

„Es ist ein frühromantisches Projekt, das Bazon Brock realisiert oder inszeniert. Friedrich Schlegels progressive Universalpoesie scheint sich in seiner Person inkarniert zu haben.“

- Michael Hierholzer, FAZ 26.03.2006

„Bazon Brock ist ein Großzügigkeitsphänomen, wie es das 20. Jahrhundert nur selten gesehen hat.“

– Peter Sloterdjik

„Die größte Leistung meines Lebens war es, mehr als 40 Jahre lang Bazons Zumutungen ausgehalten zu haben. So wurde er zum Dramaturgen meiner Biografie.“

– Hubert Burda

„Der verbotene Ernstfall“. Mit diesem Aphorismus hat der große Bazon Brock einer Epoche ihren Namen gegeben. Brocks Aphorismus bezieht sich auf den Kalten Krieg. Ich habe Brocks Ausspruch ein bisschen verändert und daraus das Thema eines Essays gemacht. Es lautet: „Der extrapolierte Ernstfall.“

– Heiner Mühlmann, Neue Zürcher Zeitung, 20.04.2020

„Im Gegensatz zum traditionellen Skeptizismus verstrickt sich Brock nicht in dem Selbstwiderspruch, dass er – wie einst Sokrates – sagt, „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, sondern Brock weiß zwischen der Unerkennbarkeit der Wahrheit und der Erkennbarkeit der Falschheit kategorial präzise zu unterscheiden – oder wie es bei Brock heißt: „Wenn jenseits von Dogmatiken nicht zu begründen ist, was das Wahre, Gute und Schöne sei, bleibt nur vertretbar, dem Wissen zu entsprechen, was falsch, schlecht und hässlich ist“.“

– Lambert Wiesing, Nachwort, in: Große Sätze machen. Über Bazon Brock, Paderborn 2016, S. 211

 „Bazon kommt mir nun wirklich als ein großer Denker des Kapitalismus entgegen, den Max Weber Vergleich scheue ich nicht.“

– Lorenz Jäger, Email an Brock vom 15.06.2020 

„...Ihre Vorarbeit, Herr Brock, und Ihre Art zu denken, waren sehr einflussreich für mein Tun. Ohne Ihre Überlegungen zur „Kunsttheologie“ wäre [mein Abschluss in Wien] in dieser Form nicht möglich gewesen. Ich möchte mich bei Ihnen bedanken und Sie auch wissen lassen, dass das, was Sie tun, vielen eine große Freude bereitet...“

– Katarina Baumann, Email an Brock vom 10.11.2020

„Die Fähigkeit, Alarmismus und Musealismus, Kritik und Bejahung, Stillstand und Raserei parallel zu denken und zu praktizieren, gleichsam Carl Schmitt mit Johathan Meese und Paul Virilio mit Francis Fukuyama gegen den Strich zu bürsten, der so entstandenen Spannung schließlich nicht auszuweichen, sondern ihr standzuhalten, sich hartnäckig zu weigern, das Spannungsfeld zu verlassen – so könnte man das Prinzip Brock paraphrasieren.“

– Jörg Scheller, in: Große Sätze machen. Über Bazon Brock, Paderborn 2016, S. 127

„[D]er jünglingshaft blonde und nur sehr langsam alternde Bazon, der mit der legendären Frankfurter Buchhändlerin Melusine Huss nahe der Uni in Bockenheim lebte, war für viele Jahre Frankfurts Prophet der Moderne. In seiner Pfingstpredigt spielte er den Propheten selbst, vor der Katharinenkirche an der Hauptwache, mit Rauschebart und auf einem Pappfelsen donnernd: ein pfingstliches Erweckungs-Spektakel der Experimenta 4/1971. Er hat auch mich erreicht, zuletzt auf der documenta 5/1972 in Kassel (...). Das Thema der documenta 5, Befragung der Realitäten – Bildwelten heute, ließ sich mühelos auf das Theater übertragen. Dieser Untersuchung und nicht zuletzt Bazon Brocks [Besucher-]Schule des Sehens verdanke ich viele ästhetische Erkenntnisse der kommenden Jahre.“

- Karlheinz Braun, Herzstücke, Frankfurt 2019, S. 170

„Die Schwätzer unter den Philosophen, diejenigen also, die aus einer Situation heraus
denken – und nicht auf ein widerspruchsfreies philosophisches System hin orientiert sind –,
haben häufig einen Hang zum Anekdotischen. Sie sind Meister des Zeigens, des In-Szene-Setzens. Sie sind Performance-Philosophen. Und kaum jemand ist dies mehr als Bazon Brock.
In ihm kehrt wieder, was für antike – vorsokratische, skeptische, sophistische – Philosophen
so typisch war: die Fähigkeit, Denken und Lehren als Zeigen, als Vorführung zu betreiben.“

- Wolfgang Ullrich