Buch Wa(h)re Kunst

Der Museumsshop als Wunderkammer - Theoretische Objekte, Fakes und Souvenirs

Wa(h)re Kunst. Der Museumsshop als Wunderkammer, Bild: Theoretische Objekte, Fakes und Souvenirs. Frankfurt: Anabas, 1997.. + 2 Bilder
Wa(h)re Kunst. Der Museumsshop als Wunderkammer, Bild: Theoretische Objekte, Fakes und Souvenirs. Frankfurt: Anabas, 1997..

Inhalt

Gottfried Friedl, Martin Sturm: Vorwort 7
Helmut M. Bien: Musealisierung der Alltagskultur 9
Bazon Brock: Spielsachen aus dem Fischernetz 17
Walter Grasskamp: Museen und Museumsshop 29
Monika Schwärzler: Spielarten der Objektbildung 39
Thomas Zaunschirm: Was sind originale Ready-mades? 47
Karl-Josef Pazzini: Stückchen des Realen 57
Ulrich Giersch: Konjunktur der Handschmeichler 67

Bazon Brock: Die Warenwunder tut die Madonna erst im Museum 79

Container-Installationen, Künstlerbeiträge Sabine Hiebler/Gerhard Ertl, Rupert Huber, Norbert Math/Horst Zanchmann 105

Glossar
Helmut M. Bien, Constantin Boym, Bazon Brock, Antje Martje-Fischer, Gottfried Fliedl, Marina Galvani, Ulrich Giersch, Karl-Josef Pazzini, Jutta Prasse, Claus-Dieter Rath, Petra Schütz-Pazzini, Monika Schwärzler, Eva S.-Sturm, Georg Christoph Thomen, Rainer Zedron 129

Anhang
Abbildungsverzeichnis, Leihgeber, Biografien 153

Erschienen
1996

Autor
Brock, Bazon | Fliedl, Gottfried | Giersch, Ulrich | Sturm, Martin | Zendron, Rainer

Verlag
Anabas Verlag

Erscheinungsort
Frankfurt am Main, Deutschland

ISBN
3870382945

Umfang
167 Seiten

Einband
Gebundene Ausgabe

Seite 79 im Original

Die Warenwunder tut die Madonna erst im Museum

Souvenirs, Amulette, Talismane und Devotionalien der modernen Kunst aus den Museumsshops der Welt

Karyatiden, meist frauengestaltige Säulen, gibt es häufig als seitliche Trägerelemente von Portalen anspruchsvoller Kulturbauten. Sie zeigen in ihrem Ausdruck die physische und psychische Anstrengung, in dieser Funktion zu dienen. Frauenbildnisse dienten nur allzu oft, allzu eindeutigen Vorstellungen  (von der Bugfigur und Klabauterfrau bis zur Schaufenster- und Sexpuppe). Die Konfrontation von Edvard Munchs „Schrei“ mit der dekorierten Gummiverfügungsmasse der Frauenpuppe, die auch in der Kunst Tradition hat, decouvriert den erzwungenen Lustschrei als Angstschrei, wie umgekehrt Munchs psychologisierende Darstellung angstvoller Frauen durch Hinweise auf unterdrückte Sexualität betont wird.
Karyatiden, meist frauengestaltige Säulen, gibt es häufig als seitliche Trägerelemente von Portalen anspruchsvoller Kulturbauten. Sie zeigen in ihrem Ausdruck die physische und psychische Anstrengung, in dieser Funktion zu dienen. Frauenbildnisse dienten nur allzu oft, allzu eindeutigen Vorstellungen (von der Bugfigur und Klabauterfrau bis zur Schaufenster- und Sexpuppe). Die Konfrontation von Edvard Munchs „Schrei“ mit der dekorierten Gummiverfügungsmasse der Frauenpuppe, die auch in der Kunst Tradition hat, decouvriert den erzwungenen Lustschrei als Angstschrei, wie umgekehrt Munchs psychologisierende Darstellung angstvoller Frauen durch Hinweise auf unterdrückte Sexualität betont wird.
Reliefprägungen von Körperteilen in Silberblech aus dem Devotionalienshop der Kirche San Antonio in Padua. Pilger kaufen die Plättchen und heften sie als Dankesbezeigung an die Wände der Altäre, die dem Heiligen geweiht sind. Wer durch die Fürbitte des Heiligen zum Beispiel  von einer Ohrenkrankheit befreit wurde, schenkt ein Ohrplättchen usw.  Darunter Pietà (Maria mit dem Leichnam Christi auf dem Schoß) und gotisches Ädicula-Häuschen, wie man sie von Pilgerreisen mit nach Hause nimmt. Untere Leiste: Drei Opferfiguren aus Ton, wie sie von den alten Griechen und Römern in die Opfergrube an der Ostfront des Tempels geworfen wurden.
Reliefprägungen von Körperteilen in Silberblech aus dem Devotionalienshop der Kirche San Antonio in Padua. Pilger kaufen die Plättchen und heften sie als Dankesbezeigung an die Wände der Altäre, die dem Heiligen geweiht sind. Wer durch die Fürbitte des Heiligen zum Beispiel von einer Ohrenkrankheit befreit wurde, schenkt ein Ohrplättchen usw. Darunter Pietà (Maria mit dem Leichnam Christi auf dem Schoß) und gotisches Ädicula-Häuschen, wie man sie von Pilgerreisen mit nach Hause nimmt. Untere Leiste: Drei Opferfiguren aus Ton, wie sie von den alten Griechen und Römern in die Opfergrube an der Ostfront des Tempels geworfen wurden.
Mitbringsel des Bildungstouristen von einer Weimar-Reise: Uhr mit Goethe-Schiller-Denkmal vor dem Theater in Weimar; Schokolade mit Bild des Nationaltheaters; Pralinenportraits von Goethe und Schiller, Briefpapier mit Goetheeintragung:  Wäre doch das Blättchen größer!  Sagt ich mehr und sagt es besser; Da es aber gar zu klein, Sag ich nur: Gedenke mein!  W. April 1815 G.   In der Mitte Seitenrelief eines antikisierenden Kopfes. In Oberitalien wurden schon im 15. Jahrhundert gefälschte Antiken unter die Leute gebracht. Der Seifenproduzent fälscht nun noch einmal die Fälschung. Mitbringsel aus einem Luxushotel in Mailand.  Darunter philippinischer Hausaltar mit elektrischen Lichtspielen an Stigmata, Herz und Nimbus' Christi. Perlmutteinlagen im Körpergewand, die die Lichtspiele reflektieren.
Mitbringsel des Bildungstouristen von einer Weimar-Reise: Uhr mit Goethe-Schiller-Denkmal vor dem Theater in Weimar; Schokolade mit Bild des Nationaltheaters; Pralinenportraits von Goethe und Schiller, Briefpapier mit Goetheeintragung: Wäre doch das Blättchen größer! Sagt ich mehr und sagt es besser; Da es aber gar zu klein, Sag ich nur: Gedenke mein! W. April 1815 G. In der Mitte Seitenrelief eines antikisierenden Kopfes. In Oberitalien wurden schon im 15. Jahrhundert gefälschte Antiken unter die Leute gebracht. Der Seifenproduzent fälscht nun noch einmal die Fälschung. Mitbringsel aus einem Luxushotel in Mailand. Darunter philippinischer Hausaltar mit elektrischen Lichtspielen an Stigmata, Herz und Nimbus' Christi. Perlmutteinlagen im Körpergewand, die die Lichtspiele reflektieren.
Broschen und aufblasbares Sitzkissen mit dem Portrait der Mona Lisa nach Leonardo da Vinci. Diese älteste Ikone der Museumskultur (Louvre, Paris) spielt auf einen Witz an, den Marcel Duchamp mit Mona Lisa trieb (deutsch etwa: Die Dame juckt es.). Für die Pointe bitte eigene Phantasie benutzen.
Broschen und aufblasbares Sitzkissen mit dem Portrait der Mona Lisa nach Leonardo da Vinci. Diese älteste Ikone der Museumskultur (Louvre, Paris) spielt auf einen Witz an, den Marcel Duchamp mit Mona Lisa trieb (deutsch etwa: Die Dame juckt es.). Für die Pointe bitte eigene Phantasie benutzen.
Becher mit Wiedergabe eines Cézanne-Motivs: Tisch mit Teekanne, Zuckerdose, Obstschale etc. Die Bildebenen werden vertauscht; aus der gemalten Kanne gießt man Tee in realen Becher, der seinerseits zum Bildträger wird. In Pariser Museumsshops gibt es seit neuestem aus Gemälden gelöste und dreidimensional realisierte Bildmotive wie den Cézanne'schen Apfel oder die Frühstücksutensilien  aus Manets Frühstück im Freien.  Darunter papierenes Formäquivalent zu Charles Rennie Mackintoshs berühmtem Design eines Stövchens, das zugleich als Architektur gelesen werden kann.  Anspruchsvoller Farbdruck von Seurats Impression eines Sonntagnachmittags auf einer Papiertragetasche. Über die demonstrierte Vorliebe des Taschenträgers für das Motiv und Malweise hinaus, trägt man in der Tasche eben jene Museumskataloge spazieren, in denen man etwas über Seurat und seine Bildmotive erfährt.  Bildpuzzle aus geleimten Holzlagen zu einem Motiv von Franz Marc. Beidseitig bemalt und zu mehreren Unterscheidungen von Bildebenen (Vorder-, Mittel- und Hintergrund), Perspektiven und Blickdistanzen anregend.
Becher mit Wiedergabe eines Cézanne-Motivs: Tisch mit Teekanne, Zuckerdose, Obstschale etc. Die Bildebenen werden vertauscht; aus der gemalten Kanne gießt man Tee in realen Becher, der seinerseits zum Bildträger wird. In Pariser Museumsshops gibt es seit neuestem aus Gemälden gelöste und dreidimensional realisierte Bildmotive wie den Cézanne'schen Apfel oder die Frühstücksutensilien aus Manets Frühstück im Freien. Darunter papierenes Formäquivalent zu Charles Rennie Mackintoshs berühmtem Design eines Stövchens, das zugleich als Architektur gelesen werden kann. Anspruchsvoller Farbdruck von Seurats Impression eines Sonntagnachmittags auf einer Papiertragetasche. Über die demonstrierte Vorliebe des Taschenträgers für das Motiv und Malweise hinaus, trägt man in der Tasche eben jene Museumskataloge spazieren, in denen man etwas über Seurat und seine Bildmotive erfährt. Bildpuzzle aus geleimten Holzlagen zu einem Motiv von Franz Marc. Beidseitig bemalt und zu mehreren Unterscheidungen von Bildebenen (Vorder-, Mittel- und Hintergrund), Perspektiven und Blickdistanzen anregend.
Miniaturisierte Schablonenskulptur nach Michelangelos David aus Industriemarmor aus einem Museumsshop in Florenz. Daneben Magnettafel mit der Figur des David als Anziehpuppe. Die Sprechblase mit der Aufforderung: „Zieh mich an“ entspricht den päpstlichen Appellen im 16. Jahrhundert, nackte Frauen zu bekleiden (so geschehen auf Michelangelos Wandbild in der sixtinischen Kapelle). Michelangelos Typus des nackten Jünglings hat sich bis in die Gegenwart erhalten: etwa in Ken, dem boy-friend von Barbie. Bis vor kurzem waren solche Gestalten der Alltagsmythologie für Kinder auf die gleiche Weise Kulturheroen wie für den Bürger Bach, Mozart, Schumann oder Strauss.
Miniaturisierte Schablonenskulptur nach Michelangelos David aus Industriemarmor aus einem Museumsshop in Florenz. Daneben Magnettafel mit der Figur des David als Anziehpuppe. Die Sprechblase mit der Aufforderung: „Zieh mich an“ entspricht den päpstlichen Appellen im 16. Jahrhundert, nackte Frauen zu bekleiden (so geschehen auf Michelangelos Wandbild in der sixtinischen Kapelle). Michelangelos Typus des nackten Jünglings hat sich bis in die Gegenwart erhalten: etwa in Ken, dem boy-friend von Barbie. Bis vor kurzem waren solche Gestalten der Alltagsmythologie für Kinder auf die gleiche Weise Kulturheroen wie für den Bürger Bach, Mozart, Schumann oder Strauss.
Vier „Gadgets“ – in Objekten realisierte Bildwitze –, die Kritik an Symbolen, Begriffen und Metaphern als intellektuellen Kitsch kennzeichnen:  Lenin wird als Bestandteil seines eigenen Industrialisierungsprogramms im Aluminiumgefäß massenhaft hergestellt und wandert mit den veralteten Maschinen, in die Büsten mit dem Sockel eingepaßt waren, in die Altstoffsammlung.  Hammer und Sichel, Insignien des eisernen Zeitalters des Sozialismus, werden als Kerzenhalter gemütvoll abgerüstet (Schwerter zu Flugscharen, erhellende Aufklärung zur weihevollen Schlummerstunde).  Dalìs surrealistischer Gag, das Fließen der Zeit an den zerfließenden Chronometern bildbildlich zu nehmen, wird durch die Nacharbeitung in Kerzenwachs mit Docht wortwörtlich genommen.  Die abenteuerlich irrwitzige Begriffsbildung „Essen auf Rädern“ für die Alten- und Krankenversorgung wird in dem Tellerobjekt veranschaulicht.  Alle Gadgets kommen aus der Fluxus-Agentur „Harlekin“ in Wiesbaden.
Vier „Gadgets“ – in Objekten realisierte Bildwitze –, die Kritik an Symbolen, Begriffen und Metaphern als intellektuellen Kitsch kennzeichnen: Lenin wird als Bestandteil seines eigenen Industrialisierungsprogramms im Aluminiumgefäß massenhaft hergestellt und wandert mit den veralteten Maschinen, in die Büsten mit dem Sockel eingepaßt waren, in die Altstoffsammlung. Hammer und Sichel, Insignien des eisernen Zeitalters des Sozialismus, werden als Kerzenhalter gemütvoll abgerüstet (Schwerter zu Flugscharen, erhellende Aufklärung zur weihevollen Schlummerstunde). Dalìs surrealistischer Gag, das Fließen der Zeit an den zerfließenden Chronometern bildbildlich zu nehmen, wird durch die Nacharbeitung in Kerzenwachs mit Docht wortwörtlich genommen. Die abenteuerlich irrwitzige Begriffsbildung „Essen auf Rädern“ für die Alten- und Krankenversorgung wird in dem Tellerobjekt veranschaulicht. Alle Gadgets kommen aus der Fluxus-Agentur „Harlekin“ in Wiesbaden.
Die Künstlerwerke, die Skandale provozieren: Malewitschs schwarzes Quadrat (man beachte das feine Craquelé, alterungsbedingte Rißspuren), eine der „Nanas“ von Niki de Saint Phalle und Fotografien von Robert Mapplethorpe. Durch die Verarbeitung zu Spielobjekten wird die hysterische Reaktion von Stalinisten (Malewitsch), Frauenrechtlerinnen (Sankt Phallus!) und des Ultra-Republikaners Jesse Helms in angemessene Proportionen gebracht.
Die Künstlerwerke, die Skandale provozieren: Malewitschs schwarzes Quadrat (man beachte das feine Craquelé, alterungsbedingte Rißspuren), eine der „Nanas“ von Niki de Saint Phalle und Fotografien von Robert Mapplethorpe. Durch die Verarbeitung zu Spielobjekten wird die hysterische Reaktion von Stalinisten (Malewitsch), Frauenrechtlerinnen (Sankt Phallus!) und des Ultra-Republikaners Jesse Helms in angemessene Proportionen gebracht.
Wer ein Kunstinstitut besucht, geht anschließend mit ein paar Künstlernamen hausieren, denn für viele macht die Signatur das Werk und seinen Wert aus. Auch sind Künstlernamen inzwischen zu Produktlogos geworden. Jedes Logo ruft sogleich Assoziationen hervor. Im Taschentresor der großen Namen trägt man seine Werkphantasien spazieren.  Die Krawatte spielt auf eine Magritt'sche Bildakrobatik an: Magritte malte eine Pfeife und malte ins Bild den Satz „Dies ist keine Pfeife“, um auf die vertrackte Beziehung zwischen Bild und Abgebildetem und der außerbildlichen Realität hinzuweisen. So sagt das Krawattenmotiv, dies ist kein Bild von Magritte, und die Krawatte ist kein Kleidungsstück, sondern ein Schwerkraftanzeiger, der an jedem gravitätischen Manne Newtons Apfelfall als Gesetzgebungsakt in Erinnerung ruft. Seit Jahrhunderten werden Tische als Bilder gedeckt, Porzellane bemalt, Tischdecken bedruckt. Wegen der Eigenständigkeit dieser Designs hängte man besonders gelungene Porzellanmalereien wie Gemälde an die Wand. Man Ray war ein Meister dieser solcher Medientransformationen und ihrer Anwendung. Hier wird Man Ray auf sich selbst angewandt. Damit heilt man das von der Avantgarde sprichwörtlich zerschlagene Porzellan.
Wer ein Kunstinstitut besucht, geht anschließend mit ein paar Künstlernamen hausieren, denn für viele macht die Signatur das Werk und seinen Wert aus. Auch sind Künstlernamen inzwischen zu Produktlogos geworden. Jedes Logo ruft sogleich Assoziationen hervor. Im Taschentresor der großen Namen trägt man seine Werkphantasien spazieren. Die Krawatte spielt auf eine Magritt'sche Bildakrobatik an: Magritte malte eine Pfeife und malte ins Bild den Satz „Dies ist keine Pfeife“, um auf die vertrackte Beziehung zwischen Bild und Abgebildetem und der außerbildlichen Realität hinzuweisen. So sagt das Krawattenmotiv, dies ist kein Bild von Magritte, und die Krawatte ist kein Kleidungsstück, sondern ein Schwerkraftanzeiger, der an jedem gravitätischen Manne Newtons Apfelfall als Gesetzgebungsakt in Erinnerung ruft. Seit Jahrhunderten werden Tische als Bilder gedeckt, Porzellane bemalt, Tischdecken bedruckt. Wegen der Eigenständigkeit dieser Designs hängte man besonders gelungene Porzellanmalereien wie Gemälde an die Wand. Man Ray war ein Meister dieser solcher Medientransformationen und ihrer Anwendung. Hier wird Man Ray auf sich selbst angewandt. Damit heilt man das von der Avantgarde sprichwörtlich zerschlagene Porzellan.
Sammlung von Broschen nach Motiven von Picasso, Escher, Frank Lloyd Wright, Mackintosh, Kandinsky, Chagall, Gehry, Kahn, Warhol, Klein und Aldo Rossi.
Sammlung von Broschen nach Motiven von Picasso, Escher, Frank Lloyd Wright, Mackintosh, Kandinsky, Chagall, Gehry, Kahn, Warhol, Klein und Aldo Rossi.
Anspruchsvolle Miniaturisierungen von berühmten Sesseldesigns des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung Vitra in Weill am Rhein: Mackintosh, Gehry, Breuer und Rietveld.
Anspruchsvolle Miniaturisierungen von berühmten Sesseldesigns des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung Vitra in Weill am Rhein: Mackintosh, Gehry, Breuer und Rietveld.
Oben Steinsammlung nach Richard Long. Wo Long nur die natürlichen Steine zu Formmalen auslegt, bilden diese in sich selbst geformten Steine, wenn man sie richtig zusammenfügt, als Gesamtheit wieder die Form der einzelnen Steine.  In der Mitte ein beachtliches Beispiel, wie heute selbst die vor- und frühgeschichtlichen Zeugnisse von Kulturtouristen erinnerbar gehalten werden können. Da bei diesen Objekten Material und Form sehr viel direkter den originären Kultobjekten entsprechen, überträgt der Sammler Naturkulthandlungen ins Wohnzimmer oder auf seinen Hausaltar. Unten als Bücherstütze gedachte Nachbildung eines Architekturreliefs von Frank Lloyd Wright.
Oben Steinsammlung nach Richard Long. Wo Long nur die natürlichen Steine zu Formmalen auslegt, bilden diese in sich selbst geformten Steine, wenn man sie richtig zusammenfügt, als Gesamtheit wieder die Form der einzelnen Steine. In der Mitte ein beachtliches Beispiel, wie heute selbst die vor- und frühgeschichtlichen Zeugnisse von Kulturtouristen erinnerbar gehalten werden können. Da bei diesen Objekten Material und Form sehr viel direkter den originären Kultobjekten entsprechen, überträgt der Sammler Naturkulthandlungen ins Wohnzimmer oder auf seinen Hausaltar. Unten als Bücherstütze gedachte Nachbildung eines Architekturreliefs von Frank Lloyd Wright.
Beispiel einer Bleiglasbemalung, wie sie Frank Lloyd Wright für seine Villen zu Beginn des Jahrhunderts verwendete.  Darunter Modellbaukasten des Robie-Hauses von Frank Lloyd Wright in Chicago, um das architektonische Formdenken von Wright der eigenen Hantierung zu erschließen.
Beispiel einer Bleiglasbemalung, wie sie Frank Lloyd Wright für seine Villen zu Beginn des Jahrhunderts verwendete. Darunter Modellbaukasten des Robie-Hauses von Frank Lloyd Wright in Chicago, um das architektonische Formdenken von Wright der eigenen Hantierung zu erschließen.
Museumsbesucher nehmen mehr und mehr die Architektur der Museen und nicht nur die darin befindlichen Kunstwerke als Kulturzeugnisse der künstlerischen Leistungen wahr. Das Museum für zeitgenössische Kunst in Los Angeles erschließt den Museumsbau von Isozaki durch das Angebot, mit den Bildkartons die Architektur des Baus zu rekonstruieren. Zugleich ein Hinweis, daß insgesamt heute herausragende Architekturen als Wanderziele für Touristen zur Geltung kommen.
Museumsbesucher nehmen mehr und mehr die Architektur der Museen und nicht nur die darin befindlichen Kunstwerke als Kulturzeugnisse der künstlerischen Leistungen wahr. Das Museum für zeitgenössische Kunst in Los Angeles erschließt den Museumsbau von Isozaki durch das Angebot, mit den Bildkartons die Architektur des Baus zu rekonstruieren. Zugleich ein Hinweis, daß insgesamt heute herausragende Architekturen als Wanderziele für Touristen zur Geltung kommen.
Klassische Lehrmittel, die es ermöglichen, Form- und Farblehren von Künstlern kennenzulernen und ihre Anwendung in Architektur und Design spielerisch zu erproben.  Zu welchen raffinierten, zutreffenden und witzigen Erlebnissen die spielerische Variation von Grundelementen führt, zeigen die T-Shirt-Aufdrucke „History of Art“. Bei minimalstem Aufwand gelingt die unterscheidbare Kennzeichnung historischer Künstlerpositionen.
Klassische Lehrmittel, die es ermöglichen, Form- und Farblehren von Künstlern kennenzulernen und ihre Anwendung in Architektur und Design spielerisch zu erproben. Zu welchen raffinierten, zutreffenden und witzigen Erlebnissen die spielerische Variation von Grundelementen führt, zeigen die T-Shirt-Aufdrucke „History of Art“. Bei minimalstem Aufwand gelingt die unterscheidbare Kennzeichnung historischer Künstlerpositionen.
Kunstmarktspiel zwischen Galerien und Auktionshäusern in London, New York, Paris und Moskau. Jedem Spieler ist ein erfundenes Kunstwerk zugeordnet; jeder Spieler soll versuchen, seinen Künstler am Markt durchzusetzen. Wie das Spiel zeigt, vermutet man inzwischen wohl allgemein, daß der Kunstmarkt und die Kunstspekulation treibende Kräfte der Kunstaneignung sind.
Kunstmarktspiel zwischen Galerien und Auktionshäusern in London, New York, Paris und Moskau. Jedem Spieler ist ein erfundenes Kunstwerk zugeordnet; jeder Spieler soll versuchen, seinen Künstler am Markt durchzusetzen. Wie das Spiel zeigt, vermutet man inzwischen wohl allgemein, daß der Kunstmarkt und die Kunstspekulation treibende Kräfte der Kunstaneignung sind.
Keith Haring gehört zu den Künstlern, die den Museumsshop von vornherein als authentischen Bestandteil ihrer Werkpräsentation auffassten. Haring war überzeugt, über Museumsshop-Objekte seine Hieroglyphen schneller und intensiver weltweit verbreiten zu können als mit herkömmlichen Bilderschauen. Und er hatte recht. Überall identifizieren auch jene Harings Bildsprache an Jo-Jos, Uhren, Mützen, Buttons, Stickern, T-Shirts, die nie ein Gemälde von Haring gesehen haben.
Keith Haring gehört zu den Künstlern, die den Museumsshop von vornherein als authentischen Bestandteil ihrer Werkpräsentation auffassten. Haring war überzeugt, über Museumsshop-Objekte seine Hieroglyphen schneller und intensiver weltweit verbreiten zu können als mit herkömmlichen Bilderschauen. Und er hatte recht. Überall identifizieren auch jene Harings Bildsprache an Jo-Jos, Uhren, Mützen, Buttons, Stickern, T-Shirts, die nie ein Gemälde von Haring gesehen haben.
Künstlerische Bildwerke konzentrieren die Aufmerksamkeit, bilden Gesprächsgegenstand, stimulieren Vorstellungskraft und Urteilsvermögen; Fähigkeiten, die man heute besonders in der sexuellen Kommunikation zur Abwehr unliebsamer Folgen benötigt.  Immer schon wurde von der Kunst – zumeist vorwurfsvoll – gesagt, sie diene als Verhüterli nicht wünschbarer Konfrontation mit der Realität. Voilà, wie stimulierend könnte es sein, sich vorzustellen, worin der Unterschied zwischen den Freudenspendern à la Max Ernst oder Joseph Beuys, Piet Mondrian oder Paul Klee liegt.
Künstlerische Bildwerke konzentrieren die Aufmerksamkeit, bilden Gesprächsgegenstand, stimulieren Vorstellungskraft und Urteilsvermögen; Fähigkeiten, die man heute besonders in der sexuellen Kommunikation zur Abwehr unliebsamer Folgen benötigt. Immer schon wurde von der Kunst – zumeist vorwurfsvoll – gesagt, sie diene als Verhüterli nicht wünschbarer Konfrontation mit der Realität. Voilà, wie stimulierend könnte es sein, sich vorzustellen, worin der Unterschied zwischen den Freudenspendern à la Max Ernst oder Joseph Beuys, Piet Mondrian oder Paul Klee liegt.
Warenwunder 19
Warenwunder 19