Die Abhandlung enthält folgenden, sehr sublimen Gedanken Schlechtas: "Mit dem Willen zur Macht, als dem systematischen Hauptwerk Nietzsches, ist es nichts". Wieso? Antwort: zwar sind die uns bisher bekannten Texte leoder, wie man zugeben muß, von Nietzsche, zwar existiert auch der Plan, der der Zusammenstellung bisher zu Grunde lag, aber die Berechtigung zu einer solchen Zusammenstellung hat sich Nietzsches Schwester mit Hilfe gefälschter Briefexzerpte erschlichen. Es existieren nämlich insgesamt 8 Pläne Nietzsches, die mit gleicher Berechtigung einer Ordnung des Werkes hätten zu Grunde gelegt werden können. Soweit Schlechtas berechtigte Darstellung dessen, was er seine Leistung nennt, erkannt zu haben, daß Der Wille Macht ein Machwerk sei, das keinesfalls Nietzsche unterschieben könne. Dann aber erklärt Schlechta wiederholt, alles das, was wir an gedanklich Strukturiertem aus dem Willen zur Macht zu erkennen glaubten und Dank der Arbeit Schlechtas als falsch blamiert auf die Seite legten, sei von Nietzsche claire et distincte bereits in den von ihm selbst veröffentlichten Werken ausgesprochen worden. Also, also, wieso dann der Wille z. M. nicht Nietzsches Wille? Das fragliche Opus wird durch die Kenntnis Schlechtas vom übrigen Werk Nietzsches bestätigt? --- Aus den übrigen Selbstenthüllungen Schlechtas in seinem Werk nur soviel: was soll man von einem Herausgeber (Nietzsche: Werke, O. Hanser) halten, der wiederholt äussert, "natürlich hat eine historisch kritische Ausgabe ihren Sinn, aber für andere Zwecke, die nicht die meinen sind" und "sicherlich wäre es interessant, den ganzen Nachlaß zuverlässig ediert zur Verfügung zu haben, aber interessant nur für die Spezialforschung, nicht für das allgemeine Bildungsbewußtsein." Für das allgemeine Bildungsbewußtsein schrieb auch Förster-Nietzsche und Zwecke hatte sie auch. Statt Nietzsche und kein Ende heißt es also immer noch: Nietzsche und kein Anfang!