Diskussion Recht – Religion – Revolution
Internationale Tagung in Berlin. The Hebraic Graduate School of Europe (HGE) in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung
Ort:
Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung
Tiergartenstraße 35
10785 Berlin
Ansprechpartner:
Andreas Kleine-Kraneburg
Tel. +49 30 26996-3257
Fax +49 30 26996-3224
Andreas.Kleine-Kraneburg@kas.de
http://www.kas.de/akademie/de/events/52840/
Die westliche Moderne, gewachsen aus Aufklärungs- und Säkularisierungsprozessen, ist einer der zentralen Diskussionspunkte im gegenwärtigen Dialog zwischen den Kulturen. Dabei erweist es sich als wünschenswert, sich zu vergegenwärtigen, wie dieser Prozess der Säkularisierung im Hinblick auf die Traditionen, die Europa geprägt haben – Judentum, Christentum, Islam und griechisch-römische Antike – verlief.
Die Umbrüche, die Europa am Ende des 2. christlichen Millenniums erlebt hat, zeigen das Ende des Ost-West-Konfliktes und sind unmittelbar mit der Frage verbunden, wodurch die Aufklärung und der Säkularisierungsprozess auf diesem Kontinent charakterisiert werden, wobei sowohl die Spannungen zwischen Orient und Okzident als auch der Streit zwischen den verschiedenen religiösen Weltdeutungen eine zentrale Rolle spielen.
Die Frage nach dem Zusammenhang von Religion, Philosophie, Wissenschaft und Kunst hat die Wahrnehmung und Interpretation von historischen Erfahrungen der Völker Europas bestimmt und zeigt erhebliche Unterschiede auf geographischer und kultureller Ebene. Die Spannungen zwischen dem Drang nach Bewahrung von Tradition – durch Kanonisierung des geistigen Erbes – und der damit zusammenhängenden Institutionalisierung haben ihre unauslöschlichen Spuren im Prozess der Moderne hinterlassen, die im Riss der gegenwärtigen Umbrüche in Europa im Bereich der Gesellschaft ein Konfliktpotential aufzeigen bei dem Versuch, ein vereintes Europa auf wirtschaftlicher Ebene zu schaffen.
Konzeption: Prof. Dr. Dr. h.c. Eveline Goodman-Thau
Programm
13.30h Empfang
14.00h SESSION I
Eveline Goodman-Thau, Jerusalem
Recht, Religion und die Rückkehr des Religiösen – Zur Einführung
Daniel Krochmalnik, Heidelberg
Bayerische Revolution: Landauer und die Torah
George Kohler, Ramat Gan
Hermann Cohens Schritte zur Revolution: Der unendliche Weg zum Messianischen Sozialismus
15.30h Kaffeepause
16.00h SESSION II
Görge Hasselhoff, Bochum
Wer revolutioniert wen – das Christentum das antike Judentum oder das Judentum das antike Christentum?
Martin Heger, Berlin
Das Verhältnis von Reformation und Revolution
Klaus Dethloff, Wien
Heinrich Heine – Religion und Revolution
17.15h SESSION III
Silvia Richter, Berlin
Kommunismus und Judentum am Beispiel Moses Hess
Sami Khatib, Berlin
Erlösung, Revolution, Wiederholung. Walter Benjamins Ent-stellung des Messianischen
Gesine Palmer, Berlin
Eine geisteswissenschaftliche Revolution durch ein Denken des Rechts: Zur Aktualität von Hermann Cohen
19.30h ROUND TABLE
Wem gehört die Revolution? Demokratie und Theokratie heute
Gäste:
Dominique Bourel, Paris
Bazon Brock, Berlin
Anne Eusterschulte, Berlin
Prinz Rudolf zur Lippe
Bülent Ucar, Osnabrück
Moderation: Eveline Goodman-Thau