Ausstellung Lustmarsch durchs Theoriegelände – Ästhetik einer schweren Entdeutschung. Mit Liturgien und Performances
7. Station: Haus der Kunst München (15.07.-26.07.2006)

Vom Sorgenkind zum Wundergreis – Bazon Brock zieht Bilanz zum Siebzigsten und sammelt Grabbeigaben für seine Generation.
Die menschlichen Leben unterliegen zwei Regimen: dem Regime der Zeitlichkeit und dem Regime der Ewigkeit. Im ersten Regime regiert die Strukturierung der Zeit nach Stunden und anderen kalendarischen Strukturen. Das zweite Regime versucht die Spuren des menschlichen Lebens der Zeitfurie des Verschwindens zu entziehen und dauerhaft zu bewahren in Tempeln, Archiven und Museen. Dabei wird das Walten der Zeit an dem gemessen, was in den uchronischen, den zeitfreien Zonen unverändert bleibt, und die Ewigkeitsstandards werden an dem Wandel der Zeiten geeicht.
Vom Ankh-Zeichen der Pharaonen bis zum Handtäschchen der Lady Thatcher verfolgen wir die irdischen Zeichen für alle Versuche, Dauer zu erzwingen.
Bezug auf Brocks Münchener Performance „Selbsterregung – eine rhetorische Oper zur Erzwingung der Gefühle“, 1989