Ausstellung „Wa(h)re Kunst“
Ausstellung im Offenen Kulturhaus Linz vom 07.12.1996 - 24.01.1997
Idee und Konzeption: Bazon Brock
Die Warenwunder tut die Madonna erst im Museum
Souvenirs, Amulette, Talismane und Devotionalien aus den Museumsshops der Welt
Auf unseren Hausaltären stehen Hochzeitsbilder und Babyschühchen, Reiseandenken und Sehnsuchtsobjekte. Alles bloß Kitsch und Kuriosität? Offenbar benötigen Menschen diese Andenkenstifter und Gemütsvibratoren.
Welches Erinnern stiften die Bilderparadiese, die Psychozoos und Geschichtstresore unserer Museen mit den Objekten der Museumsshops?
Van Goghs Ohr als Brosche - Friedrichs Armee als Spielzeug - Newtons Halstuch als Lehrmittel - den stummen Schrei der Gefangenen als Gummipuppe - das verstrahlte Baby als Sticker - Lenins Köpfchen als Handschmeichler: Ein Konsumkabinett, eine Monsterschau der Freizeitgesellschaft?
Die Bedeutung dieser zwischen Kult und Kommerz schwankenden Warenklasse erkannten bereits international anerkannte Künstler wie Claes Oldenburg (mit seinem Mouse-Museum und seiner Store-Installation) und Keith Haring (der in seine eigene Ausstellung den Museumsshop integrierte). Angeregt durch diese Vorläufer versucht die Ausstellung dem schilldernden Zwitterstatus zwischen Kult und Kommerz in Form von "Theoretischen Objekten" nachzugehen.