Vortrag / Rede Bildwelten und Körperwelten

Vortrag im Rahmen des Iconic Turn / Felix Burda Memorial Workshops "Imaging als Einheit von Künsten und Wissenschaften".

Bazon Brock kritisiert die Engführung von Bild und Mensch in Beltings Ansatz, da er auch das "Bild" selbst als historisch bedingtes Konzept ansieht, welches seine lokalen Etymologien und geschichtlichen Hintergründe hat, folgt wie dieser aber auch der Vorstellung, wonach die Veränderungen des Bildes in der Gesellschaft zugleich dessen Konstanten und Funktionen offenlegt. Die Diskussion widmet sich der Fortschreibung der aufklärerischen Ästhetik in den Naturwissenschaften und der Idee Brocks, wonach das trügerische Bild selbst ein Teil des aufklärerischen Programms der "Ent-täuschung" ist. Sowohl in den populären Medien als auch in den Wissenschaften hat das Bild an dieser aufklärerischen Entwicklung positiven Anteil. Hieraus lassen sich Schlüsse ziehen auf die vermeintliche negative Macht des Bildes – die vor allem von denjenigen behauptet werde, welche über sie zu verfügen hoffen – als auch auf den Status einer Kunst, die sich von anderen Bildgebern in Fragen der Erkenntnisleistung herausgefordert sieht. Brock teilt die Ansichten etwa W. Mitchells, wonach das Bild nur noch im Zusammenhang anderer medialer Erscheinungen verstanden werden kann.

(Matthias Bruhn)

Termin
08.05.2002, 10:00 Uhr

Veranstaltungsort
München, Deutschland

Veranstalter
Ludwig-Maximilians-Universität Müchen