Vortrag / Rede Reihe „KunstBewusst“

der Freunde des Wallraf-Richartz-Museums und des Museums Ludwig e. V., Köln

Reihe "KunstBewusst", Bild: der Freunde des Wallraf-Richartz-Museums und des Museums Ludwig e. V., Köln.
Reihe "KunstBewusst", Bild: der Freunde des Wallraf-Richartz-Museums und des Museums Ludwig e. V., Köln.

Statement:
Bisher galt in den entfalteten Industriegesellschaften der Markt als ultima ratio auch für die Künste und Wissenschaften. Nachdem nun die Vernunft des Marktes, gar der sozialen Marktwirtschaft, durch das Desaster des Investmentbankings außer Kraft gesetzt worden ist, stellt sich die Frage, welche anderen Modelle für Letztbegründungen in unserer Gesellschaft zur Verfügung stehen. Einerseits wird dazu auf die Religionen verwiesen, deren Beispiele für Letztbegründungen aber durch Fundamentalismus und Dogmatismus an Überzeugungskraft verloren haben. Andererseits hält die Politik nicht einmal die Minimalstandards von Sozialethiken ein, wie die diversen gescheiterten UNO-Interventionen zeigen, die nicht einmal offen vollzogenen Völkermord zu verhindern wussten. Also liegt die Frage nahe, ob nicht in den Künsten und Wissenschaften nach Abkopplung vom Markt entsprechende Formen der Rationalität entwickelt worden sind, an die es zu erinnern gilt – oder die wenigstens ansatzweise erprobt werden sollten.
Dazu machen wir Vorschläge wie den, in einer Form experimenteller Archäologie das Kölner Dionysos-Orakel wieder zu eröffnen, um an die Rationalitätsmuster alttestamentarischer wie anderer antiker Traditionen anzuknüpfen.

Ort:
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Telefon +49-221-221-26165
Telefax +49-221-221-24114
E-Mail info@museum-ludwig.de

Termin
17.02.2009, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort
Köln, Deutschland

Veranstalter
Freunde des Wallraf-Richartz-Museums und des Museums Ludwig e. V., Köln

Rationalität der Künste vs. Marktrationalität – Zur experimentellen Wiederbelebung des Kölner Orakels im Dionysoshof