Tafelrunde Denkerei mobil: Die gute Unendlichkeit

Formel für das poetische Ideal nach Friedrich Schlegel, Bild: 1/0 steht für „unendlich groß“; F=Fantastik, S=Sentimentalität und M=Mimik. Gestaltung: Adler & Schmit, Berlin 2011. + 1 Bild
Formel für das poetische Ideal nach Friedrich Schlegel, Bild: 1/0 steht für „unendlich groß“; F=Fantastik, S=Sentimentalität und M=Mimik. Gestaltung: Adler & Schmit, Berlin 2011.

Mit Bazon Brock, Hannes Langbein, Matthias Loerbroks und Joachim von Soosten

Seit 2011 lädt der Performance-Philosoph und „Denker im Dienst“ Bazon Brock zu philosophischen Diskussionen in die „Denkerei – Amt für unlösbare Probleme und Maßnahmen der hohen Hand“ am Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg. Schon der verwegene Untertitel lässt ahnen, dass die Theologie dabei eine besondere Rolle spielt. Da liegt es nahe, das Gespräch über das Denken und die Religion am Ort der Religion fortzusetzen. Deshalb gastiert die Denkerei zum Ende des Kirchenjahres in St. Matthäus: Mit einer Veranstaltung zu Jacob Burdas Dissertation über die „Gute Unendlichkeit“ – eine theologisch-philosophische Replik auf den Ewigkeitssonntag mit Bazon Brock, Hannes Langbein und Gästen.

Eine Veranstaltung der Denkerei in Kooperation mit der Stiftung St. Matthäus

The good infinite in early German romanticism (Dissertation Jacob Burda, Oxford University 2017)

PDF unter: https://ora.ox.ac.uk/objects/uuid:a5ce1905-764e-4d28-952c-9a13ad15ee78

Abstract:

In dieser Dissertation hinterfrage ich die „übliche“ Lesart der frühen deutschen Romantik, nach der die Bewegung hauptsächlich von unerfüllter Sehnsucht, unendlicher Annäherung und nostalgischer Verzweiflung geprägt ist. Gegenüber dieser „defätistischen Lesart“ schlage ich eine „versöhnliche Lesart“ vor, nach der die Romantiker eine harmonische Beziehung zwischen uns und der Welt befürworten. Die Lesart, die ich anbiete, konzentriert sich auf die Idee der „guten Unendlichkeit“, eine Idee, die seit langem mit Hegel verbunden ist, aber eine, die, so meine These, die Romantiker (insbesondere Schlegel) antizipierten. Gute Unendlichkeit ist mit der Endlichkeit vereint und ihr nicht entgegengesetzt. Diese Dissertation soll zeigen, wie diese romantische Vorstellung von der Unendlichkeit wesentlichen Aspekten der Romantik zugrunde liegt, wie z.B. der „Unverständlichkeit“, der „Ironie“ und der Methode des „Wechselerweises“.

Zu den Personen:

Joachim von Soosten ist Privatdozent für Systematische Theologie an der Universität Wuppertal/Bethel. Publikationen (Auswahl): (Hg.): Dietrich Bonhoeffer: Sanctorum Communio. Eine dogmatische Untersuchung zur Soziologie der Kirche. Gütersloh 2015; (Hg. mit Petra Bahr): Vater unser. Einübung im Christentum. Frankfurt M. 2008.

Hannes Langbein ist Pfarrer und Direktor der Stiftung St. Matthäus – Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Er hat evangelische Theologie in Heidelberg, Zürich, Princeton und Berlin studiert und ist Redakteur der ökumenischen Quartalszeitschrift „kunst und kirche“.

Matthias Loerbroks ist Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde in der Friedrichstadt; hat in Tübingen und Berlin Ev. Theologie studiert und bei Friedrich-Wilhelm Marquardt, Berlin, promoviert.

Termin
22.11.2018, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort
Berlin, Deutschland

Veranstalter
Denkerei in Kooperation mit der Stiftung St. Matthäus

Veranstaltungsort
St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz 1, 10785 Berlin