Alle sagen, wir leben im Zeitalter des Relativismus, alles ist egal, alles ist möglich. Alles Quatsch! Wir leben Im Zeitalter extremer Orientierung auf Wahrheit, Gutheit und Schönheit. Gerade weil alles bezweifelbar, hässlich, fragmentiert ist, ist es denknotwendig, dass wir uns pausenlos darauf beziehen müssen. Wir sagen, alle unsere Sicherheiten sind mehr oder weniger vom Winde verweht, es gibt keine Tradition, keine Stabilitäten, keine Verpflichtung der Menschen, keine verbindliche Ethik: alles Quatsch, Es gibt in der westlichen Welt eine Quelle der Verbindlichkeit, die so unglaublich stark ist, dass sie die Konkurrenz mit allen bisherigen Systemen gewährter Sicherheit als Kulturen, d.h. als Glauben an einen starken Gott, seien es die Hebräer, der Islam, die Christen weit übertrifft. 2000 Jahre christliche Gewissheit, was ist das schon? 3.800, wenn wir ganz großzügig sind, bis Abraham, fiktive Größe, 3.800 Judentum, was ist das schon? Was sind 3.800 Jahre chinesische Kulturtradition, was im Vergleich zu 15.000 Jahren Halbwertszeit, die wir spielend in jeder Müllhalde repräsentieren.
Entblößung ist Argument. Zur Wahrheit als Reduktion auf die nackte Existenz – Abschnitt in:
Bazon Brock zeigt mit Agamben, wie man Hundertwasser liest.
Action Teaching · Termin: 11.12.2008, 15:30 Uhr · Veranstaltungsort: Wien, Österreich · Veranstalter: Naturhistorisches Museum, Wien
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Martin Kohlhaas
29.11.2011
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